Schuttbourg |
Geschrieben von: Claude Lanners | ||||||||||
Donnerstag, den 22. Oktober 2009 um 19:33 Uhr | ||||||||||
Die Schüttburg und ihr Zinshof in Holzthum
Die auf einem Felsgrat über der Clerve oberhalb Kautenbach gelegene Schüttburg wird zum ersten Mal in einem Dokument von 1404 als „Schudeburg“ erwähnt. Anders als für die viel bedeutenderen Burgen Clerf, Vianden oder Burscheid, hat es nie ein Geschlecht derer von Schüttburg gegeben. Ab 1630 war eine Familie de Humyn aus Bastnach Besitzer der Burg. Ihnen folgten die auch aus Bastnach stammenden de Hoefnagele 1722. Beide Familien bemühten sich mittels mehrerer Eingaben an den Provinzialrat in Luxemburg darum, als zum Luxemburger Adel gehörend anerkannt zu werden, aber ohne Erfolg. Die Besitzer der Burg wohnten nur gelegentlich auf der Schüttburg und liessen sich durch einen Verwalter vertreten. Dieser war 1679 Hans Jacob Schaub, der Pate von Hans Jacob Lannersch. Seit 1550 ist belegt, dass die Herren der Schüttburg einen ziemlich ausgedehnten Hof in Holzthum besassen, der durch einen Pächter bewirtschaftet wurde gegen einen Zins, der aus Dienstleistungen und Lieferungen von Lebensmitteln sowie Geldzahlungen bestand. Nach dem Feuerstättenverzeichnis von 1656 gab es bloss noch 2 Häuser in Holzthum die bewohnt waren, gegen 7 vor Beginn des Dreissigjährigen Krieges (1618-1648). Eines dieser Häuser war der Zinshof der Schüttburg, der von Marx (Markus) Hoffmann, Pächter, bewohnt war. Er besitzt 2 Pferde, 1 Fohlen und 8 Stück Rindvieh. Er hat die Felder noch nicht bestellt, da er erst eingezogen ist. Der Name Hoffmann ist natürlich vor allem die Bezeichnung seines Standes/Stellung/Tätigkeit und ist ein gutes Beispiel für die Bildung der Familiennamen aus Berufen. Handelt es sich hier um Marx Kamer? Das ist möglich aber keinesfalls sicher, da die Angabe über seine Herkunft aus Mecher aus dem Jahr 1681 eine Ankunft nach 1656 nahe legt.
Immerhin ist Marx Kamer im Jahr 1670 Pächter des Hofes der Schüttburg, wie ein Verpfändungsakt eines Grundstücks in Holzthum zu seinen Gunsten, aufgenommen durch Notar Eckhard aus Wiltz am 27. Januar 1670, belegt: „Marx Kammer hofman zu Holzthumb“. Ahm 27 January 1670 sind erschienen Wilmes Johan
In einem Vertrag vom 24.3.1681 pachtet (Vertragserneuerung?) Kamer Marx aus Mecher den Hof in Holzthum. 1699 ist er Pate eines Sohnes von Lannes Niclas aus Holzthum. In dem Taufakt wird er als „Altvater“, also Grossvater bezeichnet. Er ist also der Vater entweder von Klesgen oder, wahrscheinlicher, von dessen Frau deren Name in den Taufakten der Kinder von Klesgen/Niclas nicht genannt wird, ausser bei Hans Niclas am 11.3.1686 wo sie nur mit dem Vornamen „Catrein“ geführt wird. Bis 1690 wird die Anwesenheit der Lanners auf dem Hof in Holzthum drei Mal in Geburtsakten belegt:
Wir wissen nicht wie lange die Lanners den Hof in Holzthum bewohnt haben, denn bis 1750 ist kein Pachtvertrag in den Archiven von Schüttburg erhalten. In dem Jahr pachten Kunert Nicolaus und Margaretha aus Consthum den Hof für 10 Jahre. Zu dem Zeitpunkt gab es nur noch wenige Lanners in Holzthum, denn die letzten Geburten wurden 1718, 1736 und 1738 verzeichnet, während mehrere Familien in Consthum wohnten. 1708 wird die erste Geburt eines Lanners in Hoscheid verzeichnet, das während mehr als einem Jahrhundert das Zentrum der Lanners bleiben wird. Weitere Geburten sind 1719 auf dem Scharthof bei Eschweiler und 1744 in Grümelscheid verzeichnet. Ab 1759 bis zur Jahrhundertwende breiten sich die Lanners im Ösling aus:
Die Schüttburg hat die Jahrhunderte einigermassen heil überstanden. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte sie einer belgischen Familie die sie restaurierte und auch dort wohnte. Seit 2001 steht sie auf der Inventarliste der geschützten Nationalmonumente. Im Jahr 2009 ist sie im Besitz von Herrn Fernand Feltgen aus Differdingen. Quellen:
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