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Ursprung

Soweit heute bekannt, sind die Lanners eine rein Luxemburger Familie, deren Ursprung in Holzthum im Ösling liegt.

Erstes Dokument

Der Name wird zum ersten Mal erwähnt in einem Taufakt, den Pfarrer Johan Brauners am 30. März 1679 in das Taufregister der Pfarrei Consthum einträgt:

Lannersch Klesgen
ANL RP 53P Vol. 1, p. 9, Acte 15

« JB ahm 30 marty 1679 ist dem Echtbahren lannersch klesgen von holsthum undt seiner ehe hausf ein junger sohn gebohren sein nahmen ist hans jacob der petter ist der manhaft ....... gestrenge herr hans jacob Schaub zur zeit Emptmann zu schüttburg die geedell ist iacobs susanna von konsthum.   S »

Kommentar:

  • Die Buchstaben am Anfang des Dokuments sind JB, die Anfangsbuchstaben des Namens des Pfarrers, also eine Art Namenszeichen. Das S am Schluss ist die Abkürzung für "solvit", Lateinisch für "hat gezahlt". Der Vermerk scheint darauf hinzudeuten, dass nicht alle Pfarrkinder pünktlich zahlten. Geld gab es sowieso kaum, und die Schuld wurde wohl in Naturalien beglichen, eventuell später bei der Ernte von Feldfrüchten.
  • Anders als normalerweise in den Kirchenbüchern üblich, spricht der Eintrag von der Geburt und nicht von der Taufe, der er ja galt. In der Regel fand die Taufe am Tag der Geburt statt.
  • Die Sprache ist Deutsch, mit einigen Wörtern, die auch heute noch im Luxemburgischen gebraucht werden: Kleschen heißt auch heute noch der heilige Nikolaus, der die Kinder am 6.Dezember beschert, Petter und Giedel sind Patenonkel und Patentante.
  • Hans Jacob ist wahrscheinlich der älteste Sohn des Klesgen (das Tauf-, Heirats- und Sterberegister ist erst 1677 begonnen worden), was wohl erklären würde, warum der Verwalter der Schüttburg als Pate fungierte. Diese Wahl bestätigt ebenfalls die Tatsache dass die Familie auf dem Zinshof der Burg in Holzthum lebte.
Der Hof 2008
Der Hof 2008 (Photo: Claude Lanners)

Der Hof in Holzthum, auf dem Johannes Jacobus geboren wurde ist bei den Umbauten über drei Jahrhunderte verschwunden, aber seine Lage ist gut bekannt: es ist der Platz mit dem links der Kirche gelegenen Haus. Im Jahr 1801 erstand ein Mitglied der Familie de Hoefnagle, die damals die Schüttburg besaß, Albert Joseph de Hoefnagle aus Bastogne, den Hof und bezog ihn mit seiner Familie. Zwei seiner Töchter heirateten Männer aus Holzthum, darunter Félicité, die sich 1813 mit Joseph Wagner vermählte. Félicité de Hoefnagle ist eine Ahnin der heutigen Besitzerin des Hauses, Anne Thiellen.

Anne Thiellen
Anne Thiellen mit dem alten Einbauschrank und dem gusseisernen "Kolonnen"-Ofen (Photo: Claude Lanners 2008)
Der Hof um 1940
Der Hof um 1940 Photo: Archiv
Die Kirche von Holzthum
Die Kirche von Holzthum (Photo: Claude Lanners 2008)
Holzthum, Ferraris-Karte
Holzthum auf der Ferraris-Karte; die Kirche befindet sich auf dem Platz im Zentrum des Dorfes (ANL Ferraris-Karte 1771-1777)
© Claude Lanners 2008 - 2012
Zuletzt aktualisiert am Montag, den 30. April 2012 um 19:10 Uhr